Glukose-Fruktose-Sirup
Produktkategorie: | stärkebasierte Zucker |
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Energie: | 4 kcal/g |
Verpackungskennzeichnung: | in der Zutatenliste: Glukose-Fruktose-Sirup in der Nährwerttabelle: eingerechnet bei Zucker unter Kohlenhydrate |
Produktportrait
Glukose-Fruktose-Sirupe sind pflanzenbasierte Zutaten in Lebensmitteln. Sie werden aus Getreide, hauptsächlich aus Weizen und Mais, hergestellt. Glukose-Fruktose-Sirupe sind Zuckerarten und gehören somit zu den Kohlenhydraten.
Glukose-Fruktose-Sirupe sind flüssig und haben – wie alle anderen Zuckerarten (Haushaltszucker, Honig, Agavendicksaft, Laktose etc.) – einen Energiegehalt von 4 Kilokalorien pro Gramm.
Glukose-Fruktose-Sirupe werden durch Hydrolyse von Stärke hergestellt, einen Prozess, bei dem unter Zugabe von Wasser die Stärkemoleküle, d. h. die langen Ketten von gebundenen Glukosemolekülen, in einzelne Glukosebausteine aufgespalten werden. Bei der Verwendung von Mais wird das Maiskorn in Wasser eingeweicht. Bei Weizen wird das Weizenkorn zunächst zu Mehl vermahlen, diesem wird dann Wasser hinzugefügt. Die dadurch entstehende Stärkemilch wird von den anderen Kornbestandteilen, z. B. den Proteinen, getrennt. Anschließend wandeln Enzyme einige der Glukosemoleküle in Fruktose um. Zum Abschluss führt die Wasserverdunstung zu einem konzentrierten Glukose-Fruktose-Sirup.
Im Gegensatz zu Glukosesirup, der Glukose, Maltose und andere Zucker enthält, besteht Glukose-Fruktose-Sirup im Wesentlichen aus den zwei Einfachzuckern: aus Glukose und Fruktose.
Damit hat er eine ähnliche Zusammensetzung wie Haushaltszucker, die Saccharose, die aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben gewonnen wird. Anders jedoch als Saccharose und vollinvertierter Invertzuckersirup, die zu 50 Prozent Fruktose und zu 50 Prozent Glukose enthalten, kann der Fruktosegehalt beim Glukose-Fruktose-Sirup unterschiedlich ausfallen. Er variiert je nach der funktionellen Eigenschaft und dem Süßegrad, die mit dem Glukose-Fruktose-Sirup in einem Lebensmittel erzielt werden sollen.
In Deutschland liegt der Fruktosegehalt in Glukose-Fruktose-Sirup meist zwischen 9 und 35 %, der Glukoseanteil beträgt 30 bis 45 %.
Übersteigt der Fruktosegehalt 50 %, liegt Fruktose-Glukose-Sirup vor. In den USA gibt es zwei Varianten von Glukose-Fruktose-Sirup bzw. Fruktose-Glukose-Sirup. Beide werden als High Fructose Corn Sirup (HFCS) bezeichnet, übersetzt: Maissirup mit hohem Fruktoseanteil. Eine Variante hat einen Fruktosegehalt von 55 % (HFCS 55) und die andere einen Fruktosegehalt von 42 % (HFCS 42). US-amerikanischer High Fructose Corn Syrup wird ausschließlich aus Maisstärke hergestellt. Er wird nicht in die EU importiert.
Wo und wofür wird Glukose-Fruktose-Sirup eingesetzt?
Glukose-Fruktose-Sirupe werden in zahlreichen Lebensmitteln und Getränken eingesetzt, nicht nur aufgrund ihrer Süßkraft (wie Zucker), sondern auch aufgrund weiterer nützlicher Eigenschaften, wie Geschmack, Glanz, verbesserte Stabilität und längere Haltbarkeit der Produkte.
In der EU werden Glukose-Fruktose-Sirupe hauptsächlich in Süßwaren, Getränken, Marmeladen, Konserven, Backwaren, Lebkuchen, Getreideprodukten, Joghurts und anderen Milchprodukten, in Gewürzen/Würzmitteln sowie in abgepackten und Dosen-Lebensmitteln eingesetzt.
In Süßwaren zum Beispiel verhindern Glukose-Fruktose-Sirupe die Kristallisation und das Anhaften von Bonbons am Verpackungspapier. Sie süßen auch, der Süßegrad liegt – abhängig vom Fruktoseanteil – zwischen der von Glukosesirup und von Saccharose (Haushaltszucker).
Glukose-Fruktose-Sirupe liegen in flüssiger Form vor – im Gegensatz zum Haushaltszucker, der kristallisiert wird. Daher können sie leichter mit anderen Zutaten in Cremes, Eiscremes, Getränken und anderen flüssigen und halbflüssigen Lebensmitteln vermischt werden.
Auf Lebensmittelverpackungen werden die Sirupe in der Zutatenliste explizit als „Glukose-Fruktose-Sirup“ aufgeführt.